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über Rolls-Royce in diesen Büchern:
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Auto
des Monats - April 2006
Rolls-Royce Touring Limousine, 1991, #MCX33147

Zur Unternehmens-Philosophie von Rolls-Royce gehörte,
Marktentwicklungen aufzunehmen ohne auf kurzlebige Modetrends einzugehen.
Deshalb brauchte es einige Zeit bis zur Einsicht, dass es ein Marktsegment
gab für „Stretch-Limousinen“ – und dass die Nachfrage sich nicht
ausschließlich auf den Bereich Nordamerika konzentrierte. 1984 hatte der
Hersteller erstmals Limousinen mit extralangem Radstand auf Basis des
Rolls-Royce Silver Spur angeboten; mit dem Bau der
beiden ersten – mit je 3 Türen pro Seite – war Robert Jankel betraut
worden. In den Folgejahren waren dann über 100 Exemplare abgesetzt worden,
16 davon verlängert um 36in (ca. 914mm), 84 weitere sogar um 41in (ca.
100,41mm). Mit der Vorstellung der Rolls-Royce Touring
Limousine anlässlich der IAA in Frankfurt im September 1991 ging man
noch einen Schritt weiter und bot ein Automobil, bei dem die Proportionen
harmonischer abgestimmt waren. Denn nicht allein in der Länge, sondern
auch in der Höhe hatte der Wagen zugelegt.

Mit einer Gesamtlänge von 5.980mm und einem Radstand von 3.772mm bei einem
Leergewicht von annähernd 2.700kg war es ein Automobil von beeindruckender
Präsenz. Im Vergleich zu den vorherigen Stretch-Varianten hatte man die
Verlängerung auf 24in (ca. 610mm) begrenzt und zugleich die Dachlinie um
2in (ca. 50mm) angehoben. In Verbindung mit Styling-Merkmalen wie zwei
Türen und drei Fenstern pro Seite sowie einem breit ausgeführten C-Pfosten
hatte man damit ein gewisses Maß an Eleganz erreicht, das die Vorgänger
hatten missen lassen. In technischer Hinsicht profitierte der Wagen von
allen Verbesserungen, die auch der Rolls-Royce Silver Spur II aufwies.
Besonderes hervorzuheben die elektronische Abstimmung des Fahrwerks, bei
Rolls-Royce „Automatic Ride Control“ genannt. Die reagierte mit einer
Ansprechzeit von 1/100 Sekunde auf die Gegebenheiten aus Fahrbetrieb und
Fahrbahnzustand, um das Dämpferverhalten anzupassen. Bis dato hatte eine
noch so sorgfältige Abstimmung stets einen Kompromiß dargestellt zwischen
hohem Komfort mit entsprechend weicher Dämpfung und den Ansprüchen an
geringe Seitenneigung bei Kurvenfahrten und straffes Ansprechen auf
Straßenunebenheiten. Mit der prozessorgesteuerten Abstimmung war eine
Möglichkeit geboten, die vorher unerreichbar war, nämlich eine sich
automatisch je nach den Fahrbedingungen anpassende Dämpferrate.
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Bis
auf geringe Details, zu denen etwa die Bedienung für Trennscheibe und
Gegensprechanlage zählten, unterschied sich das Fahrerabteil nicht von dem
des Basismodells. Der maßgebliche Bereich war das Fahrgastabteil hinter
der Trennscheibe. In die Trennwand eingesetzt war „In Car Entertainment“
in Form von Fernseh/Video-Kombination, Radio-Cassettengerät und
Fernbedienung für den im Kofferraum installierten CD-Wechsler mit 10 CDs.
Karaffen mit Silberverschluß und Gläser aus geschliffenem Kristall in
einem Cocktail Cabinet wurden ergänzt durch ein Kühlfach, dass zwei
Flaschen á 1 Liter wohltemperiert hielt. Die mit pneumatischen
Lateral-Stützen versehenen Einzelsitze hinten waren elektrisch verstellbar
und beheizbar; den Komfort förderten seitliche Armlehnen, die in die
Seitenteile eingesetzt waren statt in den Fahrgastraum zu ragen. –
Grundsätzlich indessen war jedes Fahrzeug in dieser Serie individuell auf
die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt und deshalb muss jede Aufzählung
unvollständig bleiben. Für die Rolls-Royce Touring Limousine galt, dass
Rolls-Royce jeden Wunsch des Kunden erfüllte „solange die Sicherheit des
Fahrbetriebs nicht beeinträchtigt war“.

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