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Auto des Monats - August 2014
Bentley R-Type, 1954,#B14XF
4-Door Saloon von Hooper

Bentley R-Type

Beim Karosseriebauer Hooper & Co. (Coachbuilders), Ltd., London, war für den fertiggestellten Bentley R-Type mit der Chassis-Nummer #B14XF die Karosserie gebaut worden. Das Londoner Unternehmen galt als 1. Adresse, denn es genoß den Vorzug, als Hoflieferant für das englische Königshauses den sogenannten "Royal Warrant" zu führen. Bentley Automobile wurden in Crewe produziert, weil die Marke damals zu 100% dem Automobil- und Flugmotoren-Hersteller Rolls-Royce gehörte. Der Bentley R war kein vollkommen neues Modell sondern vielmehr die Weiterentwicklung des Bentley Mark VI, der sich in der Bauperiode von 1946 bis 1952 zu einem beachtlichen Verkaufserfolg entwickelt hatte. In der letzten Evolutionsstufe hatte der Bentley Mark VI von einer Hubraumvergrößerung von 4,25 Liter auf 4,6 Liter profitiert und exakt dieses Triebwerk und das bewährte Fahrwerk bildeten die Basis beim Bentley R. Es gab als einzige nennenswerte Unterschiede lediglich eine Verlängerung des Leiterrahmens im Heckbereich und einen neu geformten Kraftstofftank. Tatsächlich wurden im Werk Seite an Seite mit zunächst Bentley Mark VI und dann Bentley R die Schwestermodelle von Rolls-Royce als "Silver Dawn" gebaut – und ohne irgendeine Änderung der Modellbezeichnung hatte der Rolls-Royce Silver Dawn die gleichen Aufwertungen erfahren.

Als Chefdesigner bei Hooper hatte Osmond Rivers (der in der Folge auf einen Direktorenposten bei Hooper & Co (Coachbuilders) Ltd. berufen wurde) nach dem Ende des II. Weltkrieges ein Styling entwickelt, das als außerordentlich gelungen allgemeine Wertschätzung erfuhr – Rivers nannte diese Linienführung den "New Look". Der Karosseriebaubetrieb war von BSA ( = Birmingham Small Arms)übernommen worden und BSA hielt auch eine Mehrheitsbeteiligung beim britischen Automobil-Hersteller Daimler. Schon in den Jahren vor dem Krieg – und das blieb so bis in die 50er Jahre – hatte Daimler das Privileg genossen, als Hoflieferant den "Royal Warrant" führen zu dürfen, d.h. öffentlichkeitswirksam darauf zu verweisen, dass man die Automobile für S.M. König Georg VI. und später für I.M. Königin Elisabeth II baute. Hooper hatte eine Spielart von Rivers "New Look" als Karosserie nach Design Nr. 8237 mit der Bezeichnung "Empress" auf einem Daimler 2½ Litre DB18 vorgestellt und der Entwurf war so erfolgreich, dass solche Aufbauten auch auf Daimler 3, 3½ und 4½ Liter Chassis bis ins Jahr 1958 erhältlich blieben.

Bentley R-Type

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Die Bezeichnung "Empress" wurde geläufig für solche Aufbauten auch wenn die nicht auf Daimler-Fahrgestelle gesetzt wurden. Denn Hooper kleidete Automobile diverser Hersteller ein und wurde auch für Rolls-Royce und Bentley stark in Anspruch genommen. Prompt setzte sich für Karosserien mit dieser Linienführung generell die ursprünglich nur für Daimler verwendete Bezeichnung "Empress" durch. Dieser Begriff wird sich wohl auf Dauer halten ungeachtet der Tatsache, dass Osmond Rivers auf strikte Trennung bedacht gewesen war, um "Empress" auf Daimler-Chassis zu separieren von Karosserien gemäß "New Look" auf Fahrgestellen, die bei Rolls-Royce für Silver Wraith und Silver Dawn sowie Bentley Mark VI und Bentley R-Typ produziert worden waren.

Bentley R-Type

Ein erheblicher Fundus an Hooper Material ist dank Osmond Rivers vor der "Entsorgung" gerettet worden, weil er es privat aufbewahrte nachdem Hooper wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit im Jahr 1959 den Betrieb eingestellt hatte. Rivers verbrachte seinen Ruhestand in Dänemark (seine Frau Inga war Dänin). Als er sich entschloß, den größten Teil der Dokumente, Zeichnungen, Fotos, Artefakte, etc. zu verkaufen, nahm dieser Bestand den Weg von Dänemark in die USA zu einem Sammler mit Namen Arthur Rippey. Der wiederum vermachte testamentarisch seine Sammlung dem Museum of Western Culture, Denver Public Library, Denver, Colorado und in der Obhut dort blieb in der "Rippey-Rivers-Collection" alles erhalten (sogar ein Stoffmuster von der Krönungsrobe I.M. Königin Elisabeth II; denn Hooper hatte die Golden State Coach für die Inthronisation aufgearbeitet und erhielt dieses Stoffmuster, um zu gewährleisten, dass die Kutsche mit einem farblich harmonierenden Material ausgeschlagen wurde). Und seitens des  US-Museums kam die Auskunft,  dort archiviert sei ein Coachbuilder's Photo der 4-türigen Ausführung – Design-Nr. 8294 – auf Bentley Chassis (dortige Foto-Nummer: HP2030).

Bentley R-Type



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