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1999
Die "Autos des Monats" |
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Auto
des Monats - August 1999
Bentley T1, 1968, #CBH4033,
Pininfarina Coupé Speciale

Pünktlich
zum Turiner Autosalon 1968 beendete Pininfarina die Arbeiten an diesem
Bentley T, der ein Einzelstück bleiben sollte. Mit der betont sportlichen
Linienführung des Zweitürers mit Fließheck dokumentierte Pininfarina
deutliche Distanz zur viertürigen Werksausführung des Bentley
T. Selbst von der durchaus gefälligen Zweitürer-Variante von
Mulliner Park Ward (die später als "Bentley
Corniche" zu einem eigenständigen Modell mutieren sollte) hob
sich das modernere Styling des italienischen Designers ab.
Nicht
einmal vor einer Umgestaltung des markanten Kühlergrills war man zurückgeschreckt:
Der Chromrand unter den Lamellen war erheblich höher und der Kühler
insgesamt deutlich tiefer ausgeführt. Kenner der Kreationen von
Pininfarina wiesen darauf hin, bezüglich eines Details habe der Meister
sich selbst kopiert. Denn der markante hintere Dachabschluß mit der zum
Kofferaum verlaufenden Sicke war schon Merkmal Stylingstudie auf Basis
Ferrari 365 GTauf dem Pariser Autosalon 1967.
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In
den Werksunterlagen von Pininfarina wurde der Wagen meistens gelistet als
"Coupé Speciale"; es findet sich indessen gelegentlich die
Bezeichnung "Berlina 2 Porte". Im Grunde genommen war mit
diesem Automobil eine Rückbesinnung gelungen auf die spezifischen
Eigenarten, die den Bentley Continental der frühen Nachkriegsjahre
besonderen Reiz gegeben hatten. Hier stand ein bewußt auf den
selbstfahrenden Besitzer ausgelegter Wagen, der dank überlegener
Motorisierung und perfekter Straßenlage erlaubte, große Entfernungen
schnell zu überwinden, ohne daß die sportliche Optik zu Kompromissen
beim Raumangebot gezwungen hatte.
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Der im Archivio Pininfarina mit der Nummer PF 917 geführte Bentley T
machte bei Rolls-Royce großen Eindruck und umgehend erfolgte der Auftrag
an Pininfarina, bereits für das folgende Jahr 1969 ein großes Coupé -
ebenfalls unter Verwendung von Bodengruppe und Antrieb des Rolls-Royce
Silver Shadow - zu entwerfen. Wegen erheblicher Verzögerungen, vor allem
aus Schwierigkeiten bei Rolls-Royce, dauerte es allerdings bis 1975, bevor
die Serienfertigung dieses Modells begann. Es handelte sich um den
Rolls-Royce Camargue, für den dieses Coupé
Speciale von Pininfarina sozusagen die Initialzündung gebildet hatte.
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Über
einen Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten hat dieser von Pininfarina
gestylte Bentley T nur geringe Modifikationen erfahren. Die ursprünglich
vorhandenen Radkappen, die auf Hochglanz poliert die gesamte Radschüssel
ausfüllten, sind solchen gewichen, wie sie beim Bentley Corniche zu
finden sind. Die originalen Chromstoßstangen sind irgendwann
ausgewechselt worden gegen solche, wie sie mit Polyurethan Einsätzen ab
1976 in Befolgung amerikanischer Sicherheitsbestimmungen bei Rolls-Royce
und Bentley eingeführt worden waren. Die Farbe dagegen ist immer noch
“Velvet Green”, ein so dunkles Grün, daß der Wagen stets schwarz
wirkt, außer bei direkter starker Sonneneinstrahlung. Dem Unikat kann
neben seinem speziellem Charme attestiert werden, dass es maßgeblich
gewesen ist für die enge Verbindung zwischen dem italienischen
Top-Designer und der noblen englischen Automanufaktur.

Das
Coupe 1968 beim Turiner Salon: Hier noch mit Chrom-Stoßstangen und den
polierten Radkappen mit speziellem Design..
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