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Bentleys in diesem Buch:

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Bentley
Golden Jubilee (2002)
Staatslimousine
zum 50. Thronjubiläum
I.M. Königin Elisabeth II.
Der
ganzen Welt ist das Bild vertraut, wenn Ihre Majestät Königin Elisabeth
II. der Menge vom Rücksitz eines Rolls-Royce zuwinkt. Die großen
Staatslimousinen auf Basis Rolls-Royce Phantom V
und Rolls-Royce Phantom VI sind zu einem
selbstverständlichen Bestandteil in der Zeremonie königlicher Auftritte
in der Öffentlichkeit geworden. Dies geht so weit, daß der Hinweis
überrascht, Rolls-Royce hätten keineswegs immer als offizielle
Staatskarossen gedient, weil diese Position 50 Jahre lang Fahrzeugen von
Daimler vorbehalten war.
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Es ist
anzunehmen, dass im Jahr 2002 eine Ablösung erfolgen wird. Unter den
Präsenten zur Feier des 50. Thronjubiläum Ihrer Majestät wird sich eine
neue Staatslimousine finden - im Mai 2002 soll der Bentley Golden Jubilee
zur Auslieferung kommen. Erstmals kommt ein Fahrzeug der Marke Bentley als
offizielle Staatslimousine zum Einsatz. Der Wagen ist deklariert als
Geschenk eines Konsortiums aus Herstellern und Zulieferern der britischen
Automobil-Industrie (unter Führung von Bentley). Dies ist kein völlig
ungewöhnlicher Vorgang, denn der Rolls-Royce Phantom IV, der schließlich
„in den Staatsdienst übernommen“ wurde, war 1950 ein
Hochzeitsgeschenk an I.K.H. Prinzessin Elisabeth und S.K.H. Prinz Philip,
Herzog von Edinburgh. Als vor einem Vierteljahrhundert das silberne
Thronjubiläum gefeiert wurde, hatte die SMMT (Society of Motor Manufacturers
and Traders), zu diesem Anlass einen Rolls-Royce
Silver Shadow II als Geschenk vorgesehen. Ihre Majestät indessen sahen
eine solches Modell für den Privatgebrauch als zu opulent - für
offizielle Anlässe als nicht hinreichend repräsentativ an. SMMT
wechselte deshalb zum damals etwa dreimal so teuren Phantom
VI und so kam der Wagen mit der Chassis-Nummer PGH101 in die königliche
Fahrzeugflotte.
Der
Bentley Golden Jubilee ist als Einzelstück konzipiert mit einer
Karosserie, entworfen in Zusammenarbeit zwischen Bentley Design Direktor
Dirk van Braeckel und Stylist Crispin Marshfield. Die Arbeit an dem
Projekt startete im Februar 2000. Die Formgebung und die Abmessungen haben
keinerlei Bezüge zu Serienprodukten des Hauses. Dank selbsttragender
Karosserie wird der Bentley Golden Jubilee im Vergleich mit den früheren
Rolls-Royce Phantom (die noch über Leiterrahmen verfügten) eine deutlich
niedrigere Dachlinie zeigen bei gleicher Innenraumhöhe. Die
großdimensionierten Fensterflächen gewähren ungehinderten Blick auf die
Insassen. Wenn bei privaten Anlässen mehr Abgeschiedenheit gewünscht
wird, lassen sie sich mit opaleszenten Aufsätzen abdecken, die ansonsten
im Kofferraum verstaut sind.
Bezüglich
der technischen Details hat sich Bentley Motors nicht sehr
auskunftsfreudig gezeigt. Es ist deshalb zu spekulieren, ob als
Antriebsquelle der derzeit übliche 6,75-Liter V8-Motor vorgesehen ist. Es
wäre ein Novum, wenn ein Fahrzeug des königlichen Marstalls Vortrieb
durch eine Kraftquelle mit Turbolader erhielte. Es ist auch nicht bekannt,
wer das königliche Wappen auf die hinteren Türen und den
Kofferraumdeckel auftragen wird. Vor 24 Jahren bei dem zum silbernen Jubiläum
ausgefolgten Wagen (24 Jahre ist kein Druckfehler, wegen Streiks
verzögerte sich die Lieferung um ein Jahr!) war C.G. Francis, Heraldic
Artist by Appointment, bereits im Rentenalter.
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In „Royal
Rolls-Royce Motor Cars“ konstatierte Andrew Pastouna: “Königlicher
Hoflieferant zu werden ist ein bemerkenswerter Erfolg, obwohl das häufig
nur geringen Einfluß auf Verkaufszahlen hat. Hingegen setzt die breite
Öffentlichkeit den Verlust dieser Ehre üblicherweise Zweifeln gleich am
Standard von Produkten des betreffenden Betriebs mit negativen Folgen für
den Absatz.“ So gesehen erleidet Rolls-Royce' Image einen enormen
Schaden, wenn im Vereinigten Königreich das „State Car No. 1“ den
Bentley-Kühler zeigt.
(Photos: Bentley Motors Ltd., Rossfeldt Archiv)
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