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Auto des Monats - Dezember 2022
Allgemein wird als feststehende Tatsache akzeptiert, dass alle Exemplare der Bentley Continental R Modellreihe mit Turbomotoren ausgestattet waren. Es gab jedoch einen - und nur einen - Continental R, bei dem KEIN Turbolader eingebaut war, um die Leistung des Motors zu erhöhen! Bei diesem Unikat handelte es sich um den Continental R des Modelljahres 1992 mit der Fahrgestellnummer (VIN = Vehicle Idenfication Number) #SCBZB00A6NCX42003. Die Doppel-Null in der VIN (6. und 7. Stelle) verrät, dass dieser Wagen nicht mit einem Turbo ausgestattet war. Das Automobil war der dritte Continental R, der gebaut worden ist - und in der Tat hatte die Herstellung dieses Vorserienmodells schon im Jahr 1990 begonnen und wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1991 abgeschlossen. Es wurde zunächst nach schweizerischen Spezifikationen gebaut; ein Eintrag im Werksverzeichnis lautete "Für den Einsatz in der Schweiz". Die Geschichte beginnt im Oktober 1990, als die Vorserienmodelle des Continental R spezifiziert wurden. Dieser #SCBZB00A6NCX42003 sollte eigentlich wie alle anderen Continental R über einen Turbolader verfügen. Das Farbschema war 'Ming'-Blau als Lackierung mit Leder im Farbton 'Magnolie' (konkret: beige mit blauen Kederbändern abgesetzt). Der Wagen diente als "Company Demonstrator" (Ausstellungs- und Vorführ-Wagen) und wurde zu Werbezwecken eingesetzt, z.B. auf einer Tournee durch Großbritannien im Juli 1991. Dann folgte eine ähnliche Tournee durch die USA, in den Ausstellungsräumen verschiedener Händler. Während verschiedener Vorführfahrten sammelte er eine Laufleistung von mehr als 2.500 Meilen.
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1992 kehrte das Coupé in das Werk in Crewe zurück. Kurz darauf wurde der Wagen an eine weibliche Kundin verkauft; er wurde mit der Angabe 'Model Year 1992' an I.K.H. Prinzessin al Jowhara Bint Saoud al Kabeer ausgeliefert, die in Jeddah, Saudi-Arabien, lebte. Vor der Auslieferung mussten die Spezifikationen, die den Vorgaben für den schweizerischen Markt entsprachen, eine Umrüstung erfahren zwecks Anpassung an die für Saudi-Arabien geltenden Vorschriften. Das waren keineswegs nur oberflächliche Änderungen, denn für den Einsatz in Saudi-Arabien wurden folgende Merkmale geändert/aktualisiert: Abgas-Kontrolle, Tankeinfüllstutzen, Abschleppösen in der vorderen Stoßstange, Tankaufkleber, Kopfstützen, E-Prüfzeichen, Sonnenblendenaufkleber, hoch angebrachte Bremsleuchten und Batterieaufkleber.
Auch der Motor wurde ausgetauscht, und der Katalysator wurde entfernt. Warum und wann der Motor im Werk gegen einen Nicht-Turbomotor ausgetauscht wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Da die saudischen Kunden in der Regel auf den neuesten Spezifikationen bestanden, bleibt der Grund für diese Entscheidung ein Rätsel. Es wird – nachdem mittlerweile 3 Jahrzehnte vergangen sind - eines der Geheimnisse von Rolls-Royce und Bentley bleiben. Danksagung: Nachforschungen von Marinus Rijkers, Niederlande, haben diese kuriose Facette aus der Geschichte der von Bentely und Rolls-Royce in den frühen 1990er Jahren eingeführten Modellreihe zutage gefördert.
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