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Rolls-Royce Flying Spur, 1994, #RCX54607,
Sports Saloon mit langem Radstand
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 Als
Rolls-Royce die Vertragshändler des Hauses informierte, ab 4. April 1994
würden Bestellungen für ein neues Modell, den Rolls-Royce
Flying Spur, entgegengenommen, erfolgte dazu der Hinweis, es handele
sich um eine limitierte Produktion. Die Bezeichnung Flying Spur war
eigentlich aus dem Sprachbereich für Bentley entlehnt, denn der
Karossiebauer H.J. Mulliner (mittlerweile von
Rolls-Royce aufgekauft) hatte als "Flying Spur" viertürige
Bentley S Continental angeboten. Da ein "Fliegender Sporn"
Helmzier im Wappen der Familie Johnstone war - und die stellten bei H.J.
Mulliner lange Zeit die Direktoren - hat der Modellname seine Wurzeln in
der Helmzier eines schottischen Clans. Der Rolls-Royce Flying Spur war das
erste Modell mit dem klassischen Kühler, dessen Motor dank Turbolader
überlegene Leistungswerte bereitstellte. Bereits seit einem guten Dutzend
Jahren fand diese Technik bei der unterm gleichen Dach beheimateten Marke
Bentley sehr erfolgreich Verwendung und insofern bedeutete neben der
Modellbezeichnung der Einbau des aufgeladenen V8-Motors einen weiteren
Bezug auf Bentley.

Die
für eher komfortbetonte Rolls-Royce traditionellen Werte waren indessen
gewiß nicht vernachlässigt. Das kam bereits darin zum Ausdruck, dass der
Rolls-Royce Flying Spur nur in der Karosserievariante mit langem Radstand
angeboten wurde. Dies gewährleistete ein großzügiges Platzangebot für
die Passagiere auf den elektrisch verstellbaren Einzelsitzen im Fond, denn
die fanden 10 cm mehr Knieraum als bei der Basisversion. Es fehlten auch
weder die vertrauten Kosmetikspiegel, eingesetzt in die C-Pfosten, noch
die Picknicktische, die aus den Rückenlehnen der Vordersitze
herausgeklappt werden konnten. Auf Wunsch wurden in die Kopfstützen der
Vordersitze Flüssigkristall-Bildschirme eingesetzt als Teil einer
bordeigenen Videoanlage.
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Für dieses Modell war die Auswahl der Hölzer
für Armaturenbrett und Applikationen erweitert worden - und in die
Schwellerleisten eingelassene Schriftzüge "Flying Spur" ließen
keine Zweifel, dass dies ein Modell mit eigenem Charakter war.
Die
maßgebliche Besonderheit war jedoch der mittels Turbolader mit
Ladeluftkühlung aufgeladene 6,75-Liter V8-Motor. Der stemmte soviel Kraft
auf die Kurbelwelle, dass die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7
Sekunden erfolgte; bei 225 km/h regelte die Motorelektronik ab. Die
elektronische Fahrwerksregelung "Adaptive Ride Control"
anzupassen hatte nicht genügt, es mußten außerdem neue
Fahrschemel-Lagerbuchsen eingesetzt werden. Der Wagen fußte auf Reifen
255/65VR15 aufgezogen auf Leichtmetall-Felgen, wie sie der 93er Jahrgang
des Bentley Turbo R aufgewiesen hatte.

Der Slogan von Rolls-Royce für diesen Wagen lautete: "Ausdruck
höchster Kraftentfaltung in Vollendung". Mit etwas mehr als 100
verkauften Exemplaren war der Rolls-Royce Flying Spur ein signifikantes
Nischenmodell, denn wenige Jahre später fiel die Entscheidung, die letzten
Serien der Generation Silver Spirit (ab 1997 "New" Rolls-Royce
Silver Spur und Rolls-Royce Park Ward) durch Einbau von Turbomotoren
aufzuwerten.
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