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Auto des Monats - Februar 2014
Bentley MK VI, 1947,#B26HXB
Cabriolet von Franay

Bentley Mk VI

Über den Zeitraum der letzten 20 Jahre ist dieser Bentley wiederholt Gegenstand von sehr umfangreichen Arbeiten gewesen. Dabei hat er nicht allein mindestens dreimal neue Lackierungen erhalten, sondern wurde vor allem ein Parade-Beispiel dafür, wie im Zuge von „Restaurierungen“ ein klassisches Automobil mehr und mehr seine originalen Charakter verlieren kann. Eine Vielzahl von Maßnahmen erfolgten, welche die  jeweiligen Auftraggeber als Aufwertungen, Verbesserungen sowie auch Ergänzungen und Veränderungen, um persönliche Ideen umzusetzen, in Auftrag gegeben haben. Als Ergebnis resultierte eine Kreation, die zwar wunschgemäß ausgeführt war – aber der in Sammlerkreisen weit verbreitet besonders hoch geschätzte Anspruch "Originalität" blieb dabei auf der Strecke.

Dabei genossen gerade die Schöpfungen des Pariser Karossiers Franay vor allem in der Periode nach dem II. Weltkrieg den Ruf, extravagant, geradezu mondän, der Begierde zu entsprechen, nach den Zerstörungen und dem Werteverfall der Kriegsjahre nicht nur heile Welt, sondern puren Glamour zu spiegeln. Franay war für diesen Aspekt geradezu prädestiniert wegen seiner – häufig unbeachteten – engen Nähe zur Glitterwelt der Filmschaffenden. Die Führung des 1903 von Jean-Baptiste Franay (1858-1922) zunächst als Sattlerbetrieb in der Rue Anatole France 4, Levallois, Paris eingerichteten Unternehmens übernahm nach dem Tod des Gründers der Sohn Marius Franay. Dessen Hauptinteresse galt aber zunehmend seinem 1924 eingerichteten Filmlabor “Laboratoire de Traitement Cinématographique” mit Sitz am Blvd Senard im noblen St. Cloud bei Paris. Mit letzterem Unternehmen erzielte Marius Franay sehr hohe Profite und überließ in der Folge das Management seines Karosseriebau-Betriebs mehr und mehr seinem Freund Paoletti.

Bentley Mk VI

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Bei Betrachtung nach wirtschaftlichen Kriterien ergab sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg, dass der Karosseriebau – trotz der immensen Preise für Automobile mit Franay-Aufbauten – fortlaufend erhebliche Verluste verursachte. Nur weil Marius Franay stets bereit war, aus den Profiten seines Filmlabors den defizitären Karosseriebau zu stützen, konnte dort der Betrieb während der 50er überhaupt weitergehen. Einem Controller oder Wirtschaftprüfer hätten indes die Zahlen des mittlerweile nach Paris ins 17. Arrondissement, Rue du Caporal Peugeot 4, verlagerten Unternehmens die Tränen in die Augen getrieben. Die Auftritte über die Jahre von 1945 bis 1955 jeweils im Grand Palais anläßlich des Pariser Automobil-Salons brachten zwar teils Auszeichnungen mit ersten Preisen, viel Lob in der Presse und Erwähnung in Wochenschau-Berichten – aber sie waren teuer.

Bentley Mk VI
(Photo: Copyright of Ruben L. Verdes)

Indessen standen dort die Schöpfungen von Franay im Rampenlicht und es ist nur folgerichtig, anzunehmen, dass auch die anderen Karosserien von Franay, soweit nicht ausgestellt, sondern direkt an Kunden ausgeliefert, viel Aufmerksamkeit erregten. Mithin sollte erwartet werden, dass in Bildarchiven oder bei Redaktionen ebenso wie in privaten Fotoalben etliche Bilder verwahrt sind, die Karosserien von Franay zeigen. – Eventuell sogar das eine oder andere alte Mono-Foto, auf dem dieser Bentley Mark VI, #B26BH, abgebildet ist? Könnte beim Vergleich eines solchen Bilddokuments mit dem Zustand heute die Feststellung getroffen werden, ob und inwieweit noch der originale Zustand gegeben ist?

Bentley Mk VI



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