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Auto des Monats - Januar 2021
Rolls-Royce setzte bei Aktivitäten auf dem amerikanischen Markt von einem frühen Stadium an auf eine Verbindung mit dem Karosseriebau-Betrieb Brewster & Co. in New York. Denn das alteingesessene Unternehmen lieferte Aufbauten in überragender Qualität; eine Vielzahl von attraktiv geformten Karosserien entstanden auf Fahrgestellen von Rolls-Royce. Zu Anfang handelte es sich um aus England importierte Einheiten, später um solche aus der Produktion von Rolls-Royce of America, Inc., mit Sitz in Springfield, USA. Brewster & Co. hatten seit 1914 als Agent für Rolls-Royce fungiert. Im Jahr 1925 erfolgte die Übernahme von Brewster durch Rolls-Royce of America. Der bisherige Inhaber Frederick Brewster behielt die Position als Direktor. Frederick Brewster musste in der Folgezeit über viele Kompromisse austarieren, dass seine patriarchalische Führung mit sozialer Verantwortung und sorgsamer Kundenbindung keine volle Zustimmung der neuen Mehrheitseigner fand, weil die deutlich ertragsorientierter waren; schwer zu realisieren bei niedrigen Absatzziffern (die nach dem Wall Street Crash 1929 alarmierend in den Keller gingen).
Wie unabhängig Frederick Brewster in seinem Urteil gewesen ist, zeigt sich exemplarisch an dem Rolls-Royce, den er für seinen eigenen Bedarf wählte. Er entschied sich gegen ein Produkt aus US-Fertigung und gab stattdessen einem aus England den Vorzug. Dass überhaupt ein R-R 20/25 H.P. in die USA exportiert worden ist, kann als extrem selten notiert werden. Denn die "kleinen Rolls-Royce" waren für die hubraum-verwöhnten Amerikaner nicht in jedem Fall attraktiv. Von Rolls-Royce of America, also "aus heimischer Produktion", gab es die in Springfield gebauten Phantom I. Bei denen entfiel die horrend teure Zollschranke, weil keine Import-Tax zu entrichten war. Es ist Testat sehr sorgfältigen Studiums der Vorzüge des Modells Rolls-Royce 20/25 H.P., dass ausgerechnet Frederick Brewster für sich und seine Frau einen 20/25 H.P. wählte und eine exquisite Karosserie bei "seinem" Unternehmen fertigen ließ. Es war eine vorzügliche Wahl, weil der 20/25 von der technischen Auslegung her auf gleichem Level lag wie der Phantom II. Der wiederum war dem Phantom I aus US-Fertigung überlegen dank Weiterentwicklung mit entscheidenden neuen Features. Für ein Town Car auf den kleinen 20/25 zu setzen, war keineswegs nachteilig. Denn beim 20/25 ruhte lediglich das Gewicht eines 3,6-Liter-Motors statt eines massiven 8-Liter-Reihen-Sechs-Zylinders auf der Vorderachse. Für den Verkehr innerorts waren Handling-Vorteile und Laufruhe bestimmende Faktoren; überlegene Leistung spielte viel weniger eine Rolle als bei Touren über Land.
Eine Inspektion zeigt eine Fülle hochklassiger Accessoires, von den für die USA typischen Trommel-Scheinwerfern gepaart mit akzentuiert ausgeführten Seitenleuchten über Türschlösser des englischen Zulieferers Yale bis zur in die Trennwand eingesetzten Uhr mit 8-Tage-Werk, gekennzeichnet als "Brewster" – aber ausgewiesen als Swiss Produkt, also aus der Schweiz stammend.
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