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1999
Die "Autos des Monats" |
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Auto
des Monats - Juli 1999
Bentley Mk V, 1940, #B18AW,
Park Ward Four Door Saloon

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Der
Kriegsausbruch im September des Jahres 1939 setzte ein jähes Ende unter
alle Pläne, die mit dem Bentley Mark V
verbunden gewesen sein mögen. Zwischen Produktionsanlauf im Sommer 1939
und Einstellung im September 1939 bei Beginn des II. Weltkrieges waren
lediglich 18 Chassis mit Motor hergestellt worden. Davon wurden schließlich
insgesamt 11 zu fertigen Automobilen komplettiert, und damit gehören
Fahrzeuge aus der Bauserie Bentley Mark V zu den seltensten Stücken aus
der englischen Automanufaktur überhaupt.
Mit
einem modernen 6-Zylinder- Reihenmotor von 4.257 ccm Hubraum, eingesetzt
in ein Chassis mit unabhängiger Vorderradaufhängung, präsentierte sich
der Bentley Mark V als ein überzeugender Sportwagen. (Vor Serienbeginn
getestete Prototypen - bestückt mit 8-Zylinder-Reihenmotoren - hatten mit mehr als 190 km/h Spitzentempo
beeindruckt.) Unter günstigeren Umständen wäre dem Bentley Mark V als
gelungene Ergänzung zur Modellpalette von Rolls-Royce die Anerkennung
gewiß nicht versagt geblieben. Stattdessen hat dieses Modell lange Zeit
ein Schattendasein geführt und seine Meriten wurden wenig gewürdigt,
weil nur die wenigen das Leistungsbild und das Fahrverhalten kannten, die
es in einem der wenigen überlebenden Wagen dieses Typs erfahren haben.
Der hier vorgestellte Bentley Mark V mit der Chassis-Nummer #B18AW wurde
erst im Januar 1940 beim Karosseriebauer Park Ward angeliefert und mit
einem viertürigen Saloon-Aufbau eingekleidet. Mit Fertigstellungsdatum im
Juli 1940 besetzt er die Position als das letzte Fahrzeug, das in den
Werkshallen von Derby gebaut worden ist, denn nach dem II. Weltkrieg
wurden dort keine Autos mehr gebaut. Es ist auch der letzte Bentley mit
Speichenrädern - bei Nachkriegsmodellen wurde auf Stahlfelgen umgestellt.
Die Werksunterlagen zu #B18AW belegen als ursprüngliche Absicht , den
Wagen bei Vanden Plas als offenen Tourer karossieren zu lassen. Der
Wechsel zu Park Ward und die Bevorzugung eines geschlossenen Aufbaues mit
großem Schiebedach waren indes gewiß nicht nachteilig, denn die
Arbeitsausführung gehörte schlichtweg zum Besten, was im Vereinigten Königreich
zu finden war. Wie ausgeführt gab es Bentley Mark V nur in geringer
Anzahl. Sie nahmen nicht den Weg über den Markt, sondern wurden leitenden
Verwaltungsbeamten und wichtigen Wirtschaftsführer zugeteilt - #B18AW an
C.L. Breeden.
Der
entschied, die Stoßstangen des Wagens mit speziell geformten Stoßstangenhörnern
zu versehen in Abkehr von der Praxis, flache Chromelemente aufzusetzen.
Diese Lösung beeindruckte bei Rolls-Royce und die Nachkriegsmodelle
zeigen sogenannte "Wilmot-Breeden Overriders", für die hier der
Ursprung zu finden ist.
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Im
Lauf der letzten Jahre war dieser Bentley Mark V Gegenstand einer
sorgsamen Überholung. Die umfaßte die Beseitigung von Schäden an der
Karosserie (von
der einige behaupten, sie sei Ersatz für den originalen Aufbau) mit folgender Neulackierung. Sitze und Türverkleidungen wurden
mit neuem Leder aufgepolstert, Himmeltuch und Teppiche ersetzt. Weil die
Technik keinen Anlaß zu irgendwelchen Klagen gab, präsentiert die nahezu
unberührte Antriebseinheit den Charme von Patina. Der Wagen ist
komplett einschließlich
extrem seltenen Bordwerkzeug mit der eingeprägten Modellbezeichnung
"Bentley Mark V".
Ein kenntnisreicher Experte für dieses Modell ist: D. Nixon,
Stubbles Farm, Cressing, Essex CM7 8NU,
England, Tel.: +44 - (0)1376 - 584080, email: Nixonstubbles@btinternet.com |
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