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Die "Autos
des Monats"Mehr Bentleys in diesem Buch:

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Auto des Monats - März 2006
Bentley Arnage Red Label, 2001, #1CX06496

Ende der neunziger Jahre wurden Rolls-Royce and Bentley Motor Cars von
Vickers, dem Konzern, zu dem der Autohersteller gehörte, zum Verkauf
angeboten. Es entwickelte sich eine turbulente Übernahmeschlacht, in der
VW und BMW als Rivalen die maßgeblichen Rollen spielten. VW behielt
zunächst die Oberhand, weil man sich schließlich zu einem geradezu
horrenden Gebot verleiten ließ. Die Kaufleute in der Chefetage von VW
hatten indessen nicht allein Mahnungen bezüglich der Bewertung ignoriert.
Es war der eklatante Fehler unterlaufen, zu übersehen, dass man keineswegs
die Markenrechte am Namen Rolls-Royce erworben hatte. Folglich drohte ein
regelrechtes Desaster: Einer enorm hohen Investition stand als Gegenwert
allein die Marke Bentley gegenüber. Denn BMW bot Paroli, als man sich dort
sicherte, Automobile unter dem Namen Rolls-Royce bauen zu dürfen. Rückgrat
in Bentleys Portfolio war der Bentley Arnage,
angetrieben von einem 4,5-Liter-Motor, den BMW lieferte.
Kenner klassifizierten diesen Bentley Arnage als ‚untermotorisiert’ – was
nicht verwundern kann, wenn man sich vor Augen hält, dass er seinem
unmittelbaren Vorgänger, dem Bentley Turbo RT, hinsichtlich Beschleunigung
und Spitzentempo unterlegen war. Indessen gelang es innerhalb einer kurzen
Frist Technikern von Volkswagen im Schulterschluss mit ihren englischen
Kollegen, das Eisen aus dem Feuer zu reißen. Sie bewiesen dabei besseres
Gespür als die mit dem Kauf des Herstellers betrauten Manager und wandten
all die Akribie auf, die dem kaufmännischen Bereich bei seinem an
Dilettantismus grenzenden Gebaren zuvor abgegangen war. Ohne am äußeren
Erscheinungsbild einschneidende Veränderungen vorzunehmen (was die Kosten
ins Uferlose getrieben hätte), erfolgte die Aufwertung. Der in den
Vorgängermodellen verwendete 6,75-Liter-Motor erfuhr ein Revival. Aus
einer Überarbeitung bis ins Detail, die selbst so tiefgreifende Maßnahmen
wie die Umstellung auf ein komplett neues elektronisches Motormanagement
einschloss, resultierte eine gesteigerte Leistungsabgabe in Verbindung mit
Einhaltung aller relevanten Abgaswerte. Dabei waren die so strikt
angesetzt, dass selbst zukünftig zu erwartende Verschärfungen der Limits
bereits eingehalten wurden. Ebenso sorgfältige Umsicht erfuhren die
Vorderachse und auch die Radaufhängung hinten bei eingehender Optimierung.
Als Beispiel für eine Vielzahl von nicht sofort ins Auge fallenden, aber
wichtigen Arbeitsschritten, sei angeführt, dass nunmehr die Rücksitze dank
verbesserter Ergonomie höheren Komfort boten.
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Anlässlich der Automobilausstellung in Frankfurt im Herbst 1999 – nur ein
Jahr nachdem Bentley von VW übernommen worden war – erfolgte die
Vorstellung des Bentley Arnage Red Label. Die Bezeichnung nahm Bezug auf
das Emblem, bei dem das ‚Winged B’ in rotem Email eingelegt den Buchstaben
B zeigte. Zwar ging mit dem Debüt des Bentley Arnage Red Label die
Verlautbarung einher, die bisherige Version bliebe als Bentley
Arnage
Green Label weiterhin im Angebot. Weil zum deutlich überlegenen Bentley Arnage Red Label kein nennenswerter Preisunterschied bestand, stand
indessen das baldige Auslaufen des Green Label zu erwarten.

Was die mit dem Bentley Arnage Red Label verbundenen Erwartungen anging,
so wurden die innerhalb kurzer Zeit übertroffen. In hoher Zahl eingehende
Bestellungen bestätigten, dass diese Version maßgeschneidert die Ansprüche
der Klientel traf. In der Periode, bis mit dem Bentley Continental GT ein
völlig neues Kapitel aufgeschlagen wurde, etablierte sich der Bentley Arnage Red Label in seinem Segment. Es gelang so überzeugend, dass beim
Wechsel zu den Nachfolgern Bentley Arnage R und Bentley
Arnage T
allenfalls behutsame Weiterentwicklung, aber nicht erneut radikal
einschneidende Maßnahmen zu konstatieren waren.….
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