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Auto des Monats - März 2007
Rolls-Royce Silver Spirit, 1988, #JCX23774

Ein Rolls-Royce Silver Spirit aus Baujahr 1988 eignet sich gut als
Beispiel, um zu belegen, mit welcher Sorgfalt bei Rolls-Royce Modellpflege
betrieben wurde. Denn gegenüber der ursprünglichen Version, wie sie 1980
ihr Debüt gegeben hatte, gab es grundlegende Unterschiede in großer Zahl.
Unter der Haube arbeitete seit Modelljahr 1987 ein Motor mit 22% mehr
Leistung. Vornehmlich resultierte die Steigerung aus dem Wechsel auf eine
Einspritzanlage, aber darüberhinaus war weiteres Fein-Tuning erfolgt. So
boten die Zylinderköpfe größeren Durchsatz dank überarbeiteter Kanäle und
ein komplett neues Auspuffsystem mit reduziertem Gegendruck bewirkte einen
Leistungsanstieg ohne hinsichtlich Geräuschniveau zu Kompromissen zu
zwingen. Im Maßnahmenpaket eingeschlossen war auch der Wechsel zu
reibungsarmen Kolben sowie einem Leichtbau-Kühlereinsatz zwecks
schnellerer Wärmeableitung. Letztere wurde auch gefördert, weil
serienmäßig ein Ölkühler zum Einbau kam.
Bei den Nebenaggregaten hatte sich der Hersteller für einen bei höherer
Belastbarkeit nur halb so schweren Anlasser entschieden. Desgleichen die
Lenkung kombiniert mit einer weniger Gewicht aufweisenden Servopumpe und
selbst beim neuen Verteiler war auf Gewichtsersparnis geachtet worden. Der
Kabelbaum war auf Drähte mit geringerer Wandstärke umgerüstet worden und
nahezu 200 Steckverbindungen entfielen (was neben Gewichtsersparnis vor
allem auch die Eliminierung einer Quelle für schwer zu lokalisierende
Fehler bedeutete).
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Ein Rolls-Royce Silver Spirit aus Baujahr 1988 eignet sich indessen ebenso
gut als Beispiel, um zu belegen, warum trotz aller Sorgfalt bei der
Herstellung solche Automobile in Zukunft regelrecht ‚entwertet’ werden
können, weil die Versorgung mit Ersatzteilen nicht durchgängig
gewährleistet ist. Mit dem Einbau einen Antiblockiersystems für die
Bremsen gab es einen Zugewinn an Sicherheit. Damit hielt andererseits die
Elektronik Einzug bei einem sicherheitsrelevanten Bauteil. – Angesichts
der Tatsache, das Autos aus dem Modelljahr 1987 inzwischen 20 Jahre alt
sind, bedeutet das, dass all die Probleme wegen der Abkündigung von
Elektronikbauteilen und in der Folge „vehicle down situations“ für die
Eigner dieser Automobile zum unkalkulierbaren Risiko werden. Denn die von
Zulieferern oftmals leichtfertig zugesagte Versorgungssicherheit, auf die
die Hersteller vertrauten, gibt es häufig überhaupt nicht (in vielen
Fällen gibt es nicht einmal mehr die Zulieferer, die 1987 elektronische
Steuergeräte oder Komponenten dafür produziert hatten!). Das mag belanglos
sein, wenn sich die Klimaanlage nicht mehr regeln lässt, denn deren
Steuerung erfolgte ab 1987 ebenfalls mikroprozessor-gesteuert, oder wenn
eine Anzeige im Armaturenbrett ausfällt – aber gegen Ende der Serie des
Rolls-Royce Silver Spirit kam mehr und mehr Elektronik zum Einsatz. Für
späte Wagen aus dieser Baureihe wird das zu einem Problem, für die
nachfolgenden Modellserien lässt sich bereits heute garantieren, dass es
eine Lawine von Problemen geben wird.

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