Startseite
Bücher
Ausführliche
Informationen
Modelle
Alle Modelle
seit 1904
Highlights
Coachbuilder,
Special Cars...
Album 1998
Album 1999
Album 2000
Album 2001
Album 2002
Album 2003
Album 2004
Album 2005
Album 2006
Album 2007
Album 2008
Album 2009
Die "Autos des Monats"

|
|
Auto des Monats - März 2011
Rolls-Royce Silver Wraith, 1951, #WME14
Touring Limousine "Teviot III" von Hooper

Den Rolls-Royce Silver Wraith gab es ab Werk nicht 'komplett', sondern
ausschließlich als "rolling chassis". Ausgeliefert wurde das mit Motor
versehene Fahrgestell um dann bei einem vom Kunden ausgesuchten
Karosseriebauer einen individuellen Aufbau zu schaffen. Mithin ist in
gewisser Weise jeder Rolls-Royce Silver Wraith ein Unikat.
#WME 14 wurde bei Hooper & Co (Coachbuilders) Ltd. als 'Teviot III' Touring
Limousine eingekleidet. Chefdesigner bei Hooper war Osmond Rivers, der im
Jahr 1950 bei einem Besuch in den USA sehr eingehend Entwicklungen und
Tendenzen auf dem dortigen Markt mit der Situation im Vereinigten Königreich
verglich. Nach der Rückkehr traf er die Entscheidung, auf Karosseriekörper
umzustellen, die vollständig in Metall ausgeführt waren. Die bis dahin auch
bei Hooper gängige konventionelle Praxis, aus Aluminium geformte Bleche über
ein tragendes ‚Skelett’ aus Holz (teils in Verbindung mit
Metall-Verstrebungen bzw. –Verbindungen) zu setzen, wurde aufgegeben.
Nunmehr bestand auch das tragende Gestell für die Karosseriebeplankung
komplett aus Aluminium. Bewußt wurde kein Stahl verwendet, um
Unverträglichkeiten zu vermeiden, wie sie sich beispielsweise aus
unterschiedlichen Ausdehnungs-Koeffizienten in Abhängigkeit von der
Temperatur, etc., ergeben konnten. Die erste Ausführung gebaut nach diesen
neuen Maßstäben wurde auf der Earls Court Motor Show im Oktober 1950
ausgestellt mit der Bezeichnung "Teviot III" Touring Limousine. Sie fand
soviel Beifall, dass über die folgenden Jahre mehr als 40 Exemplare mit den
Grundlinien dieses Designs bei Hooper in Auftrag gegeben wurden.

Mit Hausnamen hieß der Designer Rivers, was für "Flüsse" steht (Plural von river = Fluß) – und da zeigt sich ein Nachhall in den Bezeichnungen, die er für seine Kreationen aus der frühen Nachkriegszeit wählte. Denn
"Teviot" ist der Name eine Flusses in Schottland. Ergänzend anzumerken, dass es auf Chassis Daimler von Hooper einen Limousinen-Aufbau gegeben hat, der die Bezeichnung
"Spey" trug – auch das ist der Name eines schottischen Flusses.
|
Seitenanfang |
|
Hervorzuheben bei einer Touring Limousine, dass zwar eine Trennscheibe vorhanden ist - aber vom Design insgesamt war diese Aufbauvariante darauf ausgelegt, dass der Eigner auch selbst den Platz hinter dem Steuer einnehmen konnte. Folglich bieten breite vordere Türen bequemen Einstieg und vorn sind verstellbare Einzelsitze montiert. Im Gegensatz zu den meisten der insgesamt etwa 40 gebauten
"Teviot III" zeigt diese Version keine Abdeckung der Hinterräder. Es ist nicht so, dass die fehlen - sie waren nicht bestellt, es gibt auch keine Befestigungen dafür. Ein Beleg dafür, dass das Design
"Teviot III" lediglich die grundlegende Linienführung für den Karosseriekörper festlegte, ansonsten aber in präziser Erfüllung der Vorgaben, die sich aus dem Dialog mit dem Kunden ergeben hatten, eine Vielzahl von Sonderwünschen hinsichtlich Gestaltungs- und Ausstattungsmerkmalen individuell umgesetzt wurden.
Große Umsicht wurde investiert, als kürzlich das Auto – nachdem es seit den
80ern in einer Garage verwahrt worden war – wieder für den Gebrauch bei
Touren hergerichtet wurde. Dabei erwiesen sich die
Technical Service Documents, das heißt die Teile-Liste mit
Explosions-Zeichnungen, die jedes Bauteil in allen Einzelheiten zeigen, und
das Werkstatt-Handbuch als unentbehrlich.

|