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Auto des Monats - März 2021
Ein Publikumsmagnet auf dem Stand von James Young bei der Earls Court Motor Show des Jahres 1938 war ein Rolls-Royce Phantom III mit einer Coupé-Karosserie, die „Schiebetüren“ aufwies. Im Sprachgebrauch des Karosseriebauers als „parallel opening doors” bezeichnet war der Aufbau nach Design-Nummer 4531R auf das Chassis #3DL86 gesetzt worden. Nach Ende der Motorshow wurde das Automobil vom Londoner Händler Jack Barclay, dem James Young gehörte, als Vorführwagen eingesetzt. Die Handwerker BEI James Young nahmen unmittelbar die Arbeit auf, einen identischen Karosseriekörper nach gleichem Design 4531R auf einem weiteren Rolls-Royce Phantom III, #3DL132, fertig zu stellen. Der ging an einen Erwerber aus den USA.
Eine Vielzahl luxuriöser Features beinhaltete die Bordbar gleich in doppelter Ausführung sowie ein elektrisch betätigtes Schiebedach, das innen zwecks Zugluft-Vermeidung mit einem Plexiglas-Paneel abgedeckt war (auch das konnte geöffnet werden, allerdings manuell). Das Hauptaugenmerk richtete sich indessen auf die „parallel öffnenden Türen“, die im eigentlichen Sinn nicht als Schiebetüren eingepasst waren, sondern mittels eines Cantilever-Mechanismus funktionierten. Erfunden worden war diese Lösung von G.H. Wenham, der in der Hierarchie von James Young die Position als 1. Werksdirektor bekleidete. Dem Vernehmen nach hatte er einen ersten Entwurf für die nach seiner Bezeichnung "sliding doors" (Schiebetüren) im Jahr 1935 gezeichnet. James Youngs Chefdesigner, der bei Gurney Nutting abgeworben worden war, hatte solche "parallel opening doors" in seinen Entwurf für einen 2-Türer mit außerordentlich eleganten Linien implementiert. |
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Der Rolls-Royce Phantom III als Saloon Coupé von James Young wurde in Anzeigen von Jack Barclay in „The Motor“, Ausgabe vom 4. Oktober 1938, und „The Tatler“, Ausgabe vom 19. Oktober 1938, abgebildet. Sogar das Advertising Committee des Autoherstellers entschied sich, in einer ganzseitigen Anzeige in der Ausgab vom 10. März 1939 ein Foto dieses exquisiten Designs zu zeigen. Aus heutiger erscheint es beinahe obskur, dass bei solchen PR-Maßnahmen nicht mit einem einzigen Wort auf die Innovation der "parallel opening doors" eingegangen wurde. Die Neuerung hinsichtlich Ausführung der Türen war auch verfügbar für Karosserien von James Young, die auf Fahrgestelle von Bentley 4Ľ Litre und Rolls-Royce Wraith gesetzt wurden. Das war der Fall bei den Wraith mit Chassis-Nummern #WMB38 und #WEC2, deren Karosserie-Linien aus denen für den Phantom III abgeleitet worden sind. Im Roßfeldt-Archiv ist zudem eine Foto-Serie verwahrt, die den Bentley 4Ľ Liter, #B14KT, zeigt; bei dem Cabriolet von James Young finden sich ebenfalls Cantilever Doors. Dem Vernehmen nach ist später das Patent von Volkswagen gekauft worden. Indessen ist nicht bekannt, dass jemals bei einem Modell des deutschen Herstellers das Patent Anwendung gefünden hätte.
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