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über Rolls-Royce in diesen Büchern:

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Auto
des Monats - November 2003
Rolls-Royce Phantom IV, 1953, #4BP3
Touring Limousine von Hooper

Rolls-Royce Phantom IV kamen nur an gekrönte Herrscher,
Mitglieder regierender Königshäuser sowie Staatsoberhäupter zur
Auslieferung. Insgesamt entstanden nicht mehr als 18 Rolls-Royce
Phantom IV. Zieht man den Testwagen ab, der später
im Werk wieder komplett zerlegt wurde, bleiben 17 Fahrzeuge für die
Fuhrparks der illustren Klientel. Zwei davon wurden geordert für die
Krönungsfeierlichkeiten anlässlich der Inthronisation Seiner Majestät
König Faisal II. von Irak.
Zum genaueren Verständnis müssen zur Situation im Haschemitischen
Königreich Irak wie auch zur Modellpolitik bei Rolls-Royce einige Details
erläutert werden. In Irak hatte beim Ableben S.M. König Ghasi I. im Jahr
1939 dessen Sohn Faisal erst das 4. Lebensjahr erreicht und für den noch
minderjährigen Kronprinzen wurde dessen Onkel Prinz Abd al-Ilah als Regent
bestellt. Mit dem 18. Geburtstag in 1953 wurde Faisal volljährig, für Mai
1953 war die Krönung angesetzt. Sein Onkel Abd al-Ilah hatte als
Prinzregent bereits in den Jahren zuvor diverse Rolls-Royce als
Staatskarossen erworben. Kronprinz Faisal selbst kaufte anlässlich eines
Besuches beim Pariser Autosalon 1952 einen Rolls-Royce Silver Wraith,
dessen Karosserie bei Franay in Frankreich geschaffen worden war. Damit
ging der teuerste Wagen der Ausstellung an einen - mit 17 Jahren - der
jüngsten Rolls-Royce Käufer aller Zeiten.

In der Modellhierarchie noch über dem Silver
Wraith platziert war der Rolls-Royce Phantom IV mit
8-Zylinder-Reihenmotor und 5,7 Litern Hubraum. Sein vom Rolls-Royce Silver
Wraith abgeleitetes Fahrgestell, deutlich verlängert und massiv versteift,
war die Basis für ausgesprochen repräsentative Automobile mit sehr
wuchtigen Aufbauten. Der Motor schöpfte aus 8 Zylindern soviel Kraft, dass
der Wagen nachgerade sportliche Fahrwerte bieten konnte. Aber aus eigener
Erfahrung konnten das nur sehr wenige Fahrer auf diesem Globus bestätigen.
Den ersten Rolls-Royce Phantom IV hatte die noble Manufaktur im Jahr 1950
speziell gebaut für das Thronfolgerpaar, I.K.H. Prinzessin Elisabeth und
S.K.H. Prinz Philip, Herzog von Edinburgh. In den frühen fünfziger Jahren
waren dann weitere Rolls-Royce Phantom IV an hochrangige Kunden weltweit
gegangen, zum Beispiel an die Herrscher von Iran, S.M. Schah Reza Pahlevi,
und Kuwait, S.H. Emir Abdallah as-Salem as-Sabah.

Seine
Königliche Hoheit Prinz Abd al-Ilah, der wie gesagt als Prinzregent von
Irak die Geschicke des Landes für den noch minderjährigen Kronprinzen
Faisal lenkte, bestellte gleich 2 zwei Rolls-Royce Phantom IV: einen Wagen
als Limousine für den künftigen König, einen zweiten als Tourenlimousine
ausgeführt nach seinen Wünschen. Mit größter Umsicht und in perfekter
Handwerksarbeit – beides bestimmend für die hohe Reputation, die der
Karossier genoß – schuf Hooper die Aufbauten. Dem Chefdesigner Osmond
Rivers gelang sogar das Bravourstück, beiden Blechkleidern separate
Identität zu geben und dennoch ein gewisses Maß an Rationalisierung in die
Fertigung einfließen zu lassen. Es läßt sich nämlich feststellen, dass die
Aufbauten bis zur Höhe der hinteren Türen identisch sind. So war möglich,
einen Großteil der Karosseriebleche auf den gleichen hölzernen Formen zu
klopfen und über baugleiche tragende „Skelette“ zu ziehen. Im Heckbereich
dagegen differierten die Aufbauten; bei genauem Hinsehen erkennt man sogar
einen geringfügigen Versatz zwischen dem oberen Rand des Türrahmens hinten
und dem hinteren Seitenfenster beim Aufbau auf Chassis-Nr. #4BP3.
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